Rede von Roland Hamm am 19.10.2015

Rede (Auszug) von Roland Hamm, Bevollmächtigter IGM Aalen am 19.10.2015 auf dem 23. Gewerkschaftstags der IG Metall (18.-24.10.2015) [pdf, Seite 93]

Für mich ist eines klar: Wer die Krisen in der Welt verfolgt, die derzeit wieder zunehmen und die militärisch ausgetragen werden, der weiß: Die Flüchtlingswanderungen werden weiterhin dramatisch zunehmen. Deshalb, Jürgen [Jürgen Kerner] es ist nicht schön und keine erfreuliche Aufgabe, wenn Du Dich um die Fragen von Rüstungspolitik kümmern musst.

Aber lasst uns an die Tradition der IG Metall nicht nur anknüpfen, sondern weiterhin festhalten. Treten wir auch zukünftig trotz aller Beschäftigungsthemen in der Rüstungsindustrie geschlossen für das Verbot von Rüstungsexporten ein. Sorgen wir dafür, dass insbesondere in einem ersten Schritt in den Ländern, in denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, das sofortige Verbot von Rüstungsexporten, von Kleinwaffen wie Maschinenpistolen und Sturmgewehren erfolgreich ist. Es kann doch nicht sein, dass die Rüstungsindustrie seit zehn Jahren in der Exportwirtschaft wächst und wir sehenden Auges die Katastrophe begleiten.

Deswegen abschließend zu meinem ersten Thema: Ich glaube, wir müssen als IG Metall wieder verstärkt das Thema Konversion in den Mittelpunkt unserer Debatten stellen. Konversion – das sage ich auch ganz klar – braucht staatliche Begleitung. Ohne staatliche Begleitung werden wir es nicht schaffen. Aber Konversion braucht auch, dass wir Metallerinnen und Metaller in den Betrieben sie wieder zum Thema machen, dass wir nicht, wie in den Siebzigerjahren dazu schweigen, sondern dass wir die Diskussionsprozesse nachhaltig anstoßen.